Alles verändert sich mit dem, der neben einem ist oder neben einem fehlt.
(Sylke-Maria Pohl)

Angefangen hat mein künstlerisches Schaffen mit Malerei, bei der für mich aber von Anfang an nicht nur Motive und Farben, sondern auch Materialien mit Struktur – grob und fein – im Mittelpunkt standen. Über diesen Weg gelangte ich zu meiner Arbeit mit Holz und biologisch abbaubaren Keramikstoffen. Die ersten Kunstwerke waren jedoch keine Urnen, dazu kam es erst später – nach dem Tod unseres geliebten Hundes. In dieser Zeit wurde mir bewusst, wie wichtig die Individualität bei der Abschiednahme ist. Es war mir ein unvorstellbarer Gedanke, unsere Hündin in einer Kunststoff- oder Metalldose aufzubewahren und so entstand aus diesem Erlebnis bei mir der Gedanke, selbst Urnen zu gestalten. Seither ist es mir ein Anliegen, mit liebevoller und achtsamer handwerklicher Arbeit, ein Stück Individualität und Schönheit herzustellen.

Alle meine Objekte entstehen nach der alten japanischen Raku-Brennkunst, die vor etlichen Jahrhunderten zunächst zur Herstellung von Dachziegeln entwickelt wurde. Später wurde daraus eine Kunst, die auf besonders hohen Temperaturen beim Brennen basiert und zudem anschließend auf organischem Brennstoff wie zum Beispiel Laub oder Heu luftdicht ruht. Durch den Besuch mehrerer Fachkurse in Deutschland konnte ich mir diese Technik aneignen und wende sie insbesondere bei der Herstellung meiner Urnen an.

Meine Pigmentum-Urnen entstehen bis heute oftmals in einem langwierigen, qualitativ hochwertigen und aufwendigen Fertigungsprozess, bei dem für mich stets der Verwendungszweck im Vordergrund steht. Bei Kunstwerken mache ich mich auf den Weg durch ständiges Experimentieren, Erproben, Verwerfen und Verfeinern. Dabei bin ich stets auf der Suche, was die Mineralstoffe und Farbpigmente erlauben und wie dies in meine innere Vorstellung des Objektes passt. Bei der Herstellung meiner Pigmentum-Urnen hingegen habe ich stets das Geschöpf im Kopf, dessen letzten Weg ich mit dieser Urne begleite und dessen Familie Wert legt, auf einen individuellen, sehr persönlichen Platz für seine Überreste. Insbesondere bei der Einarbeitung von persönlichen Erinnerungsstücken lege ich Wert auf die Harmonie des Gesamtwerkes.

Wie und warum mich der letzte Weg eines Haustieres sehr intensiv beschäftigt, lesen Sie hier.